DIESER WIND
Wie Knödel sitzen die Tauben
satt und träge wie Steine im Wind
der umgarnt sie wie der Strom beim Tauchen
taucht hinab und ist mein Kind
dieser Wind …
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Man blickt zurück und denkt an sich
wie man einst war und sich erträumte
doch wie immer, war’s so nicht
man war so taub, dass man‘s versäumte
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Jener Wind der uns wie Schnittblumen entnabelte
er weht uns durch Leben hin und her
und immer wenn der Weg sich gabelte
wurden die Beine … tonnenschwer
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So sitzen die Tauben starr wie Steine
und fürwahr das Ganze wär‘ ein Segen
stolperten nicht unsere Beine
und die Hälfte strikt dagegen
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Wir tauchen auf, wir tauchen ab
und wir trinken flaschenweis‘ Absinth
und dann: werden die Tage knapp
an den Ecken hier im Labyrinth
ach, dieser Wind …
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* * *
(Chana Tausendfels, 14. September 2009)